Chandler Baker: The Whisper Network – Buchrezension

Whisper Network ist ein Thriller der #MeToo-Ära, der zeigt, was für eine Lawine ausgelöst wird, wenn Frauen sich trauen, etwas gegen sexuelle Belästigung und Unterdrückung zu unternehmen.

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Titel: The Whisper Network | Autorin: Chandler Baker | Verlag: Heyne | Release: 30.03.2020 |
Seiten: 480 | ISBN: 978-3-453-27288-0 |

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Das Buch in einem Satz

Whisper Network könnte nicht aktueller sein, denn der Thriller thematisiert, was sicherlich die meisten Frauen schon viel zu oft erlebt haben: sexuelle Belästigung und die Angst, damit an die Öffentlichkeit zu treten – und eben jene Lawine, die ausgelöst wird, wenn Frauen sich doch trauen, etwas zu unternehmen.

Hinweis: Danke an den Heyne Verlag und das Bloggerportal fürs Zusenden dieses Rezensionsexemplars.

Kurz zum Inhalt von Whisper Network

Als unerwartet der Geschäftsführer der Sportbekleidungsmarke Truviv aus Dallas verstirbt, soll ausgerechnet der übergriffige Ames als Nachfolger ins Spiel kommen. Das können die Protagonistinnen Sloane, Ardie, Grace und Rosalita keinesfalls zulassen. Zwar hat die Firmenleitung zuvor immer versucht, die Gerüchte um Ames inakzeptables Verhalten zu vertuschen, doch jetzt wird aus dem Flüstern ein Aufschrei.

Thema vor Ausführung

Mir fällt es unglaublich schwer, dieses Buch zu bewerten. Und irgendwie will ich das auch gar nicht so richtig. Das Thema der sexuellen Belästigung ist zum Glück mittlerweile vermehrt medial vertreten, wenn auch immer noch viel unter den Teppich gekehrt wird. Ich finde es demnach gut, dass Baker diesen Thriller verfasst hat und damit noch einmal zeigt, dass solche Situationen, auch am Arbeitsplatz, leider keine Einzelfälle sind. Sie zeigt auch, was bewegt werden kann, wenn Frauen sich gegenseitig unterstützen. Die Thema des Buches finde ich super wichtig und auch interessant – was auch meine Hauptmotivation für das Lesen diese Buches war. Die Umsetzung hingegen hätte meiner Meinung nach etwas besser gelöst werden können, da mir persönlich die Spannung für einen Thriller fehlte.

Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, denn er ist sehr bildhaft und die Geschichte lässt sich sehr angenehm lesen. Die Story beginnt mit einem Augenzeugenbericht vom 12. April, der den Leser_innen zu verstehen gibt, dass ein dramatisches Ereignis stattgefunden hat. Was folgt ist ein Zeitsprung drei Wochen in die Vergangenheit, beginnend mit dem Tag, „an dem es begann“. Von da an, ist die Story an sich chronologisch aufgebaut, allerdings folgen immer wieder Protokolle und Zeugenberichte als Einschübe, was das Ganze interessanter gestaltet.

Echte Frauen mit Ecken und Kanten

Am besten haben mir die Charaktere gefallen: die vier Protagonistinnen sind unterschiedlich, sie sind echt und authentisch. Sie sind keinesfalls perfekt, man vergöttert sie nicht oder hat nur Mitleid mit ihnen. Was auf einige Leser_innen vielleicht zu konstruiert wirken könnte, hat mir an den Charakteren gefallen. Sie haben ihre Ecken und Kanten. Vor allem beleuchtet die Autorin auch Aspekte wie die Rolle der Frau, den Spagat zwischen Familie und Karriere und wie schwer es Frauen im Berufsleben haben. An vielen Stellen bietet das Buch Denkanstöße.

Resümee: Für jede_n etwas zum Mitnehmen

Letztlich kommen wir wieder da aus, womit ich begonnen habe: ich finde es schwierig, dieses Buch zu bewerten. Es ist kein typischer Thriller, wer das also sucht, wird hier nicht fündig. Allerdings transportiert Whisper Network viele enorm wichtige Inhalte. So oder so, das Buch regt zum Denken an, zum (Selbst-)Reflektieren und bleibt auf jeden Fall im Gedächtnis. Wer sich für die Thematik interessiert, wird vielleicht über die Umsetzung hinwegsehen. Oder es vielleicht sogar gerade deshalb besonders mögen.

1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Liebe Ginny,

    ich finde Bücher mit solchen Inhalten muss man auch nicht immer bewerten können. Alleine dass das Buch dieses Thema in den Fokus setzt macht es wichtig.
    Hört sich echt gut an.

    LG lisa

    Antworten

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