‚Ich sehe was, was du nicht siehst‘ von Mel Wallis de Vries

Der Jugendbuchthriller ‚Ich sehe was, was du nicht siehst‘ von Mel Wallis de Vries dreht sich um das Verschwinden der 16-jährigen Emma. Als das Buch bei mir eingetrudelt ist, habe ich mich auf eine packende Story und jede Menge Rätselraten gefreut. Doch es kam alles anders.

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Titel: Ich sehe was, was du nicht siehst | Autor: Mel Wallis de Vries | Verlag: ONE Verlag | Release: April 2020 | Seiten: 240 ISBN: 978-3-8466-0097-9 |

short rating

CONCEPT
klassisch

SCHREIBSTIL/SPRACHE
optimierbar

PLOT
oberflächlich

TEMPO
entspannt

CHARAKTERE
eindimensional

Entertainment-Faktor

TIME-STEALER

Das Buch in einem Satz

Ein Jugendbuchkrimi mit einer interessanten Ausgangssituation, der jedoch viel Potential verschenkt und eher was für jüngeres Publikum oder Crime-Newbies ist.

Hinweis: Danke an den ONE-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

zusammenfassung des inhalts

Emma ist nach dem Weihnachtsfest der Schule plötzlich verschwunden. Monate vergehen ohne eine Spur und Emmas Freundinnen sind sich sicher: Etwas schreckliches ist passiert. Die Freundinnen Lily, Anouk, Bo und Mabel versuchen, mit dem Verlust klarzukommen und beschließen, dennoch den Sommerurlaub anzutreten, den sie eigentlich mit Emma geplant hatten. Doch im Ferienort angekommen, haben die Freundinnen das Gefühl, beobachtet zu werden. Als dann das T-Shirt in Bos Tasche auftaucht, das Emma bei ihrem Verschwinden trug befürchten sie das schlimmste: Emmas Mörder hat es auch auf sie abgesehen!

meine rezension zu ‚ich sehe was, was du nicht siehst‘

Leider weiß ich gar nicht, wo ich mit meiner Rezension beginnen soll. Es fiel mir richtig schwer, das Buch neutral zu bewerten, denn für mich hat einfach so vieles an dieser Story nicht gestimmt: Die Charaktere wirken flach und unsympathisch, es kommt keine Spannung auf und so richtig kann man gar nicht miträtseln. Super schade, denn an sich bietet die Ausgangssituation so viel Entwicklunsspielraum.

Potential für mehr

Die Kapitel des Buches sind immer aus der Sicht einer der vier Freundinnen von Emma erzählt, Lily, Anouk, Mabel & Bo. Zwischendurch gibt es dann auch Zeitungsartikel und Kommentare vom Täter, der allerdings unbekannt ist. Letzteres ist eine total coole Idee, um die ganze Story aufzulockern und Spannung zu erzeugen. Jedoch schafft das Buch nicht, diese Spannung wirklich aufzubauen und zu halten. Den Wechsel der Perspektiven der vier Mädchen finde ich recht anstrengend, allerdings bin ich ohnehin keine Freundin von zu vielen Perspektivwechseln.

Auch wenn man durch die verschiedenen Erzählperspektiven ein wenig über die Charaktere erfährt, ist es irgendwie noch nicht genug, um sie wirklich kennenzulernen – sie wirken dadurch sehr flach. Außerdem finde ich leider alle total unsympathisch und kann mich mit keiner identifizieren, was mir den Einstieg in die Story schon erschwert hat. Zwischendurch habe ich mich gefragt, warum die Mädels überhaupt befreundet sind, denn sie waren nicht wirklich nett zueinander?!

Ich schätze, das sollte zeigen, dass jede von ihnen durch Emmas Verschwinden traumatisiert ist – allerdings fand ich das nicht gut umgesetzt. Es hat mich leider an eine nicht ganz geglückte Version von Pretty Little Liars erinnert. Bei mir hat das Verhalten der Charaktere dann irgendwann in Genervtheit resultiert. Auch wollte und wollte partout keine Spannung im Verlauf der Story aufkommen. Die Mädchen fahren zum Zelten nach Frankreich, es passieren immer mehr mysteriöse Zwischenfälle, aber so richtig interessant wird es nicht.

Dass ich schon ab der Hälfte geahnt habe, welche Wendung das Buch nehmen wird, fand ich gar nicht so schlimm, allerdings hat die Story einfach nicht das Potential ausgeschöpft, was es meiner Meinung nach gehabt hätte. Vielleicht hätten ein paar mehr Seiten dem Buch gut getan, sodass man die Charaktere besser hätte beleuchten können. Schade – aber vielleicht ist es ja etwas für Einsteiger in das Genre oder jüngere Leser_innen.

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